Accus überwintern und Lebensdauer ...

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Accus überwintern und Lebensdauer ...

Beitragvon Hartmut » Di Dez 05, 2017 16:48

Viele wissen über das Thema Bescheid. Bitte wegschauen :wink: .

Wir fahren in der Seven "offene" Säureaccus, AGM Accus, oder auch Gel-Accus. Blei-Säure-Accus sind alle Drei.
Beim offenen Säureaccu muß ab und an desteliertes Wasser nachgefüllt werden.
Beim AGM-Accu (Absorbierende Glas-Matte) ist die Säure in einem Vlies gebunden und schwappt nicht hin und her. Das trifft auch für den Gel-Accu zu, dass da nichts schwappt. Die Säure ist beim Gel-Accu gelartig eingedickt.
AGM- und Gel-Accus können in jeder Lage transportier und genutzt werden. Ein solcher Accu läßt sich also, für die Not, in der Gepäckrolle auf eine Tour mitnehmen.
Der offene Säure-Accu muß aufrecht seine Arbeit machen. Er ist sehr empfindlich gegen innere Trockenheit. Einmal trocken gefallen, ist er kaputt. Dafür ist er nicht so empfindlich gegen Tiefenentladung.
Bei den AGMs und den GELs sollte sollte eine Tiefentladung vermieden werden.
Egal welche Art von Accu, die Entladung fördert die Sulfatbildung, die, letztendlich, für jeden Accu-Tod verantwortlich ist. Es ist eine Frage der Behandlung, wie lange ein Accu lebt.
Ein leerer Accu hat 12 Volt. Ein voller Accu hat 12,7 Volt. Auch wenn kein Verbraucher angeschlossen ist, hat der Accu eine normale Selbstentladung (ca. 1% seiner AH-Kapazität pro Tag). Mit der Entladung beginnt die Sulfatbildung, ab einer Spannung unterhalb von 12,4 Volt.
Fortschreitende Sufatisierung lagert sich an den Bleiplatten an. Durch ständigen Fahr-Betrieb, oder im Winter ein Ladeerhaltungsgerät, dass den Accu ständig über 12,4 volt hält, läßt sich die Sulfatbildung verlangsamen.
Für "Bruchstrichfahrer" ist es wichtig, da sie monatelang nicht fahren dürfen, den Accu über den Winter zu "retten".
Kümmert man sich nicht um den Accu, kann es sein, dass der Motor nach Monaten zwar anspring, aber die Sufatbildung ist unbemerkt forgeschritten wärend der Selbstentladung. Passiert das regelmäßig, weil auch im Sommer zu wenig gefahren wurde, wird die Sufatschicht zu dick, fällt auf den Accu-Boden und bildet dort eine Schlammschicht, die bald zum Zellenkurzschluß führt. Da kann ein Accu nach drei bis vier Jahren schon mal sterben.
Wir merken das an einer eindeutigen Fragestellung im Forum. :)
Also, liebe Kollegen, haltet Eure Accus ständig geladen. Entweder viel und regelmäßig fahren, oder ein gutes Ladeerhaltungsgerät im ständigen Einsatz, wenn nicht gefahren wird.
Es geht die Kunde durch`s Netz, dass Blei-Säure Accus zehn Jahre und mehr erreichen können.

Ich habe mir einen sogenannten Batterietrainer zugelegt. Halb so groß wie eine Zigarettenschachtel. Er hat je ein Kabel für den Accuanschluß Plus und Minus und ist ständig mit-angeschlossen. Gespeist wird er durch den Accu. Er schaltet sich aber ab, wenn die Spannung unter 12,6 Volt fällt. Laut der Hersteller von solchen Geräten, sendet er starke Impulse aus, die eine Sufatisierung verhinder sollen, oder sogar wieder rückgängig machen können.
Diese Geräte sind in ihrer Wirkung sehr umstritten. Für und Wider stehen sich in den Tests gegenüber. Der ADAC streitet eine Wirkung ab.
Ein Wiener Institut für Elektronik hat die Wirksamkeit bestätigt.
Mein Gerät hat nur 20,-Euro gekostet. Ich habe es in meiner Blauen, zusammen mit einem neuen AGM-Accu eingebaut. --- In 10 Jahren weiß ich dann mehr. 8) :wink:
Gruß, Hartmut
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Re: Accus überwintern und Lebensdauer ...

Beitragvon ruezi » Do Dez 07, 2017 12:09

Danke für die Ausführungen - sehr informativ. Dadurch, dass ich jetzt 4 Zweiräder besitze, wird für mich die Ladeerhaltung zwischendurch zum Thema (bisher hatte ich nur 1-2 Motorräder, die bei 15-20tsd km pro Jahr, auch durch den Winter, relativ gut und gleichmäßig bewegt wurden und daher diese Ladeerhaltung nie erhielten und die Batterien (Blei) immer mindestens 4 Jahre hielten (meist die billigen Saito, die mir nie vorzeitig den Dienst quittierten, außer jetzt, als ich die zwei Monat alte Batterie zum Louis getragen habe, weil sie den Startvorgang nicht mehr mitmachte - lustig war der zwar nette, aber nicht sehr fachkundige Verkäufer dort... ich: normalerweise entladen sich Batterien so ca. 10% pro Monat wenn kein Verbraucher dran hängt..."... er:"naaaaa, das kann auch an einem Tag schon so sein...." naja ist eh Garantie, da verhandel ich nicht mit ihm... :-) )
Jedenfalls werde ich nächstes mal auf Gel umsteigen - allerdings haben die von dir in einem anderen Thread genannten Batterien Versandkosten von 20€ nach Ö :shock: - da werde ich mich wohl nach einer anderen Quelle umsehen...mal sehen. Derzeit funktionieren noch alle :-)
Welches Ladegerät empfiehlst du? Ich habe eines, aber das ist schon ca. 10 Jahre alt - da wird es schon modernere Technik geben :D - eventuell ist auch der Umstieg auf Lio Batterien interessant und das muss das Ladegerät dann auch packen.
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Re: Accus überwintern und Lebensdauer ...

Beitragvon Hartmut » Do Dez 07, 2017 14:45

Hallo Rüdiger,
nicht nur nach Österreich kostet der Versand sehr viel. Alle Europäischen Länder sind davon betroffen von Deutschland aus. Aber auch umgekehrt.
Ihr werdet doch aber auch ein Östrreichisches ebay haben ? Im Deutschen ebay wird auch der kostenlose Versand nach Österreich angeboten.
http://news.ebay.de/showitem&id=1016
http://www.ebay.de/itm/AGM-Motorrad-Bat ... Swr7ZW62G8

Internetmäßig im ebay zu kaufen ist eh besser, als bei Louis oder Polo zu bestellen. Er sei denn, man hat einen Shop in der Nähe. In den Shops ist es aber gut, wenn man selber ein gewisses Maß an Halbbildung hat. Die Verkäufer dort lernen zwar dem Kunden gegenüber Stärke zu zeigen. Mit deren Frechheit (manchmal) wird aber über Nichtwissen hinweggetäuscht. :wink:
Gruß, Hartmut
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Re: Accus überwintern und Lebensdauer ...

Beitragvon HaraldS50 » Fr Dez 08, 2017 20:30

Also wir überwintern immer im eingebauten Zustand mit Ladegerät. Ist bei 9 Motorrädern für 2 Fahrern auch im Sommer sinnvoll :shock:

PS: Mein Cousin hat grad noch 2 Aldi-Restposten für 11€ das Stück geschossen. Für ne Säure-Batterie in der Garage bei minimal 7°C langen die sicher. Jetzt haben wir auch endlich die 8 nötigen Ladegeräte um nicht mehr wechseln zu müssen :lol: Ein Motorrad fährt ja regelmäßig :wink:
Grüße aus der Pfalz
Harald
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Re: Accus überwintern und Lebensdauer ...

Beitragvon Free-sky » Mo Dez 11, 2017 09:11

Meine 4 Mopped-Akkus werden jeweils 1x im Monat angeschlossen, für ca. 24h.
Das reicht IMHO.
Die Akkus sind bei Ladebeginn meistens bei 75% Ladezustand, es stehen aber alle Moppeds in meiner Garage, also gut geschützt und auch nicht so kalt wie Umgebungstemperatur.
Ich benutze ein SAITO Ladegerät und bin absolut zufrieden.
Der Akku der SF ist mittlerweile 6 Jahre alt, kein Leistungsverlust bemerkbar.

Einen permanenten Batteriewächter halte ich für etwas-übers-ziel-hinaus-geschossen, die Dinger brauchen ja ständig Strom.
Und da man die nicht dauernd im Blick hat, ist da die Gefahr sehr groß, dass bei einem Kurzschluss oder Defekt im Batteriewächter alles abfackelt, so geschehen vor 2 Jahren bei uns in Pulheim.
Mit internetten Grüßen,
Free-sky
Carsten

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