Moin Leute!
Ich wollte kurz von meinem Kupplungswechsel berichten.
Erstmal vorneweg danke an Andreas für das Haltewerkzeug und die Nutenmutternuss.
Ich muss zugeben, dass ich noch nie die Kupplung bei einem Moped gewechselt hatte. Ich bin jedoch aufgrund meiner Ausbildung zum Kfz Mechaniker technisch nicht ganz unerfahren und zum anderen konnte man aus diesem Thread einige Tipps und Tricks erfahren.
Beim Entspannen und Aushängen des Kupplungszuges merkte ich schon, dass dieser relativ schwer ging. Da dachte ich mir, dass das rutschen vllt daran lag. Naja, nun hatte ich die neue Kupplung vor mir liegen, also wird das Ding auch gewechselt. Dem Kupplungszug wurden einige Liter Krichöl gekönnt und am nächsten Morgen flutschte der wie an seinem ersten Tag. Also wurde da schon mal kein neuer bestellt.
Nachdem Deckel und Druckplatte mit Federn weg waren, ging es ans eingemachte - die Kronenmutter. Beim ersten Blick stellte ich fest, dass die Mutter zum zweiten mal verwendet wurde. Da hatte ich schon wieder Bauchschmerzen. Wer weiß, welcher Pfuscher hier am Werk war.
Sicherung war fix mittels Schraubendreher und Hammer entfernt.
Das Haltewerkzeug von Andreas war auch schnell montiert. Nun ging es mit der Spezialnuss und Drehmomentschlüssel ans Lösen. Nach einigen gescheiterten Lösungsversuchen fragte mein Kumpel, ob ich mir sicher bin, dass das Normalgewinde ist.
Fix die neue Kronenmutter zur Hand und geguckt - ist Normalgewinde. Nochmal probiert und festgestellt, dass wir so nicht weiter kommen. Beim Nachbarn hatten wir einen Schlagschrauber gefunden. Der musste es jetzt richten. Trotz ordentlich Druck auf dem Kompressorkessel musste der Schlagschrauber auf höchster Stufe arbeiten bis sich die Mutter bewegte. Das schwächste Glied in der Kette hatte die ganze Sache leider nicht überlebt. Das war Andreas seine Spezialnuss. Ich beschaffe gerade eine neue, damit Andreas demnächst wieder das Werkzeug verleihen kann.
Nach dem Entnehmen aller Innereien wurden die einzelnen Bauteile gesichtet.
Lamellen sahen noch sehr gut aus. Da war nix an der Verschleißgrenze. Trotzdem kamen die neuen rein.
Die Reibscheiben waren tiptop.
Die Federn waren ungefähr 4mm kürzer als die Neuen. Nun weiß ich nicht, ob das so sein muss, da die neuen 15% stärker sind oder es an der Materialermüdung lag.
Nach Schnitzel und Bier wurde dann alles wieder ohne Probleme zusammengesetzt.
Am nächsten Tag erfolgte dann die Probefahrt. Leider nur ein paar hundert Meter durchs Dorf. Da konnte man aber zumindest feststellen, dass die Kupplung trennt und man schalten kann.
Im Laufe des Abends, irgendwann nach dem ganzen Basteln und schon einigen Tassen Bier in der Blutband meldete mein Kumpel, wo ich die Reparatur durchführte, Interesse an der SevenFifty an. Nach Zähen Verhandlungen (ca 30 Sekunden) wechselte die SevenFifty dann den Besitzer. Nachdem nächsten Morgen die Kupplung funktionierte und wir beide wieder 0,0 auf dem Kessel hatten, wurde der Schreibkram gemacht und ich bin ohne SevenFifty Schlüssel nach Hause gefahren.
Die SF hat mir treue Dienste geleistet und dafür wurde sie ja auch gekauft. Das hatte mein Kumpel auch mitgekriegt und hat wahrscheinlich deshalb nach ca 15 Jahren ohne motorisiertes Zweirad bei der SF zugeschlagen.
Da mein Kumpel nicht so internetaffin ist, werde ich ab und an mal vorbei schauen und für ihn ein paar Tipps und Tricks einsammeln oder nach Teilen Ausschau halten.
Grüße und einen schönen Sonntag bei super Mopedfahrwetter