Hallo Norbert von der Eifel,
dein Vorhaben macht sichtlich Fortschritte, sehr gut.
Wenn ich eine Dichtmasse benötige, dann würde ich mich weder an MacGyver noch an James Bond noch an irgendeinen Gemischtwarenhändler wenden, sondern würde auf ein deutsches Markenprodukt von einem in dieser Branche führenden Unternehmen zurückgreifen, was zwar die Frage nach einer empfehlenswerten Marke, aber noch nicht die nach dem Produkt beantwortet.
In meine engere Wahl kämen:
a) Dirko schwarz
https://www.elring.de/fileadmin/Dateiab ... 2-2016.pdfVorteile aus meiner Sicht:
Farbe schwarz
Temperaturbereich -60°C - + 280°C/300°C
Maximaler Dichtspalt: 2,0 mm
Nachteile aus meiner Sicht:
Nicht beständig gegen Kraftstoff (was bei deiner Aufgabenstellung weniger relevant ist)
Für den Einsatz zur Montage von Nockenwellenträgern (hier geht es nicht um den SevenFifty-Motor) nicht vorgesehen
Für den hier vorliegenden Anwendungsfall scheidet Dirko schwarz für mich aus. Andere würden diese Dichtmasse vielleicht verwenden und berichten, dass der Motor dicht sei... - ein jeder ist seines Glückes Schmied und das kann ja auch funktionieren.
b) Curil T
https://www.elring.de/fileadmin/Dateiab ... l_T_01.pdfVorteile aus meiner Sicht:
Temperaturbereich -40°C - + 250°C
Kann sehr dünn aufgetragen werden
Beständig auch gegen Kraftstoff
Hat sich an meinem Motor bei genau deinem Anwendungsfall bewährt
Nachteile aus meiner Sicht:
Hat sich an Käpt’n Grogs Motor bei genau deinem Anwendungsfall nicht bewährt
Farbe grün
Härtet nicht aus, bleibt schmierig zäh, klebrig
Maximaler Dichtspalt: 0,1 mm (der Vorteil dünnen Auftrags könnte die Schwachstelle sein, die bei Käpt’n Grogs Motor im weiteren Verlauf zur Undichtheit geführt hat)
Für den Einsatz zur Montage von Nockenwellenträgern nicht vorgesehen
c) AFD 2018 - politisch korrekt und empfehlenswert
https://www.elring.de/fileadmin/Dateiab ... D_2018.pdfVorteile aus meiner Sicht
Vorgesehen zur Montage von Nockenwellenträgern (auch hier sind Lagerspiele einzuhalten – dies halte ich für das stärkste Argument für diese Dichtmasse bei deinem Anwendungsfall)
Maximaler Dichtspalt: 0,5 mm (kann also im Vergleich mit Curil T diesem gegenüber einen fünf Mal so großen Dichtspalt abdecken)
Beständig auch gegen Kraftstoff
Nachteile aus meiner Sicht:
Farbe rot
Etwas teurer als manch andere Dichtmasse
Temperaturbereich mit -55°C - + 150°C/180°C kleiner als bei manch anderem Produkt, aber wohl ausreichend
Wenn du nicht zu den Menschen gehörst, die eine Bedienungs- oder Betriebsanleitung erst dann lesen, wenn das neue Produkt nach der Inbetriebnahme abgeraucht ist, dann wirst du den Beipackzettel zur Dichtmasse lesen und eventuell vorgegebene Ablüftzeiten und Verarbeitunsgzeiten beachten. Wenn du vorgehst wie von NavNie empfohlen, nämlich Material, Werkzeug und Anziehdrehmomente bereithälst, dann klappt das auch - die Montage einer Kurbegehäusehälfte ist keine olympische Disziplin.
Bei weiteren, tiefergehenden Fragen, würde ich mich an einen Dichtungshersteller wenden. Und ich wüsste auch an welchen.
Dem Hinweis in der Bucheli-Reparaturanleitung würde ich nicht den Stellenwert beimessen, als wenn dies eine Angabe im HONDA-Werkstatthandbuch wäre. Eine solche scheint es jedoch nicht zu geben. Wenn du den Erfolg einzig daran misst, ob die Trennstelle nachher dicht ist, dann kann ein solcher Hinweis genügen. Mir ist das zu wenig.
Viel Erfolg!
Harald2
Keiner ist so verrückt, dass er nicht noch einen Verrückteren fände, der ihn versteht (Friedrich Nietzsche)