Schaltwalze tauschen

Hier geht es speziell um alle Themen rund um die CB SevenFifty RC 42.

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Schaltwalze tauschen

Beitragvon ExUser0001 » Sa Okt 28, 2017 17:48

Hallo zusammen,

wie schon angkündigt, beabsichtige ich den Tausch der Schaltwalze. Das richtige Ersatzteil ist heute eingetroffen.
Der Motor steckt noch in der SF und Dichtungen und Wedis habe ich auch noch nicht bestellt.

Im Bereich "HOW TO" habe ich mir zunächst den Bericht zum Tausch des Lima-Kettenspanners angesehen
und noch ein bisschen sonst so rumgesucht. So richtig schlau bin ich jetzt nicht daraus geworden bezüglich des
nötigen Demontage-Umfangs.

In den WHBs ist immer die komplette Zerlegung beschrieben und ich möchte nicht unnötige Teile zerlegen oder
abbauen.

Sicher ergibt sich vieles beim Schrauben Trotzdem vorab die Frage an diejenigen, die sowas vielleicht schonmal
geschraubt haben: Was muß ich ab/ausbauen, um die Schaltwalze zu tauschen. Was ist sinnvoll zu überprüfen,
es ist ein schwarzer Motor aus 96 mit 33tkm.

Motor raus und auf dem Kopf stellen ist klar. Jemand hatte erwähnt, dass die Kupplung drin bleiben kann. Über weitere
Tips würde ich mich freuen.

Gruß
Norbert
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon TEWESHS » Sa Okt 28, 2017 18:47

Hallo Norbert,

ich habe gerade mal in meine Reparaturanleitung geschaut und auch den Text von Rüdi gelesen. Meines Erachtens mußt Du die Kupplung ausbauen, da das Antriebsritzel der Ölpumpe hinter dem Kupplungskorb liegt und dieses abgeschraubt werden muss damit Du die Ölpumpe ausbauen kannst. Den Motor der bei mir in der Galerie auseinandergeschraubt gezeigt ist, hatte ich mir besorgt um ein paar Teile auszubauen und wo ich schon dabei war habe ich ihn komplett einfach mal aus Spass zerlegt.....

Die Beschreibung von Rüdi ist supergut geschrieben und bebildert. Vor allen Dingen die Passage mit der Getriebewellenbefestigung.... Das ist mir auch aufgefallen bei meiner Spassmontage.... Ich denke da kannst Du supergut nach arbeiten.

Die Reparaturanleitung beschreibt die einzelnen Vorgänge recht gut - solltest Du dir besorgen wenn noch nicht vorhanden.

Wenn die untere Gehäusehälfte dann geöffnet ist liegt eigentlich alles vor dir. Wird mit den Schaltgabeln sicher ein bisschen fummelig - ist es aber immer.

Viel Erfolg.


Gruß

Thorsten
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon Harald2 » So Okt 29, 2017 12:16

Hallo Norbert,

du bist schon auf dem richtigen Weg, die Arbeit entspricht etwa der, um den Kettenspanner für den Generatorantrieb zu erneuern. Ziel ist es, die untere Gehäusehälfte zu demontieren. Dass hierzu alle Teile entfernt werden müssen, welche die Trennstelle zwischen oberer und unterer Kurbelgehäusehälfte überdecken, erschließt sich schon beim anschauen. Ich habe ebenfalls deshalb die Schaltwalze gewechselt, weil auch außen von der Kontur ein Stück rausgebrochen war. Auslöser war ein Umfaller, bei dem wohl Kräfte unglücklich auf den Schalthebel gewirkt haben werden. Die Kupplung habe ich dabei ausgebaut und den Verschleißzustand gemessen. Die Laufleistung war, wie bei deinem Motor, um 33.000 km, Reiblamellen und Stahlscheiben waren in Ordnung. Möglicherweise kannst du dir diesen Schritt sparen, das wurde hier mal so empfohlen. Neben Fotos von Details ist es beim Zusammenbau auch zeitsparend, vor dem zerlegen auf einem Stück Pappe die Umrisse der unteren Kurbelgehäusehälfte grob zu skizzieren – da genügen ein paar Ecken und markante Punkte. Wenn du bei der Demontage die Schrauben dann entsprechend derer Position durch die Pappe steckst, dann musst du nachher nicht suchen, wo welche Schraube hingehört.

Den Kettenspanner für den Generatorantrieb habe ich im Zuge der Arbeit vorsorglich erneuert. Die Frage, ob ein Austausch gut gegen neu überhaupt einen Vorteil mit sich bringt, konnte ich mir nicht beantworten und so ging ich halt auf Nummer sicher, was jedoch nicht bedeutet, dass nicht auch ein neuer Kettenspanner zurückgepeitscht werden und sich verhaken kann.

Die Dichtringe für die Ölleitungen (Oberseite Kurbelgehäuse) solltest du bei der Montage neu zur Hand haben. Die Kupferdichtscheiben der Schrauben des Kurbelgehäuses habe ich wiederverwendet. Sieh dir die Gewinde der Schrauben genau an, eine Schraube war bei mir sichtlich langgezogen. An Werkzeug solltest du unter anderem einen oder zwei (lang, kurz) gute Flachschaber (z. B. Hazet 824 / 824-1) haben, um die Dichtungsreste möglichst dichtflächenschonend entfernen zu können. Auch mit gutem Werkzeug braucht diese Arbeit ihre Zeit. Kann jemand einen bestimmten Dichtmittelentferner empfehlen? Aceton zur Reinigung und Fettentfernung der Dichtflächen ziehe ich dem oft schnell genommenen Bremsenreiniger vor. Gibt es hier einen Chemiker, der die Vor- und Nachteile beleuchten kann?

Gute und passende Drehmomentschlüssel wirst du haben, ohne halte ich solch eine Arbeit für Murks. Du wirst dich dann für ein Dichtmittel entscheiden müssen. Ich habe für die Arbeit Curil T verwendet und hier im Forum für diesen Zweck auch empfohlen. Ausschlaggebend für die Wahl eines Dichtmittels sind die Anforderungen, die sich aus den Bedingungen ergeben. Neben Öl-, Kraftstoff- und Temperaturbeständigkeit darf die Dichtmasse nicht auftragen, da du sonst das Lagerspiel vergrößerst. Die für mich einzige Alternative an der Stelle ist die Dichtmasse AFD 2018 (auch von elring). Diese Dichtmasse entspricht z. B. des unter einer VW-Nummer vorgeschriebenen Dichtmittels zur Montage eines Nockenwellenträgers (Leiterrahmen) an den Zylinderkopf. Beide Teile zusammen bilden dort, wie auch an anderen Motoren, die Lagerung der Nockenwellen. Auch hier darf die Masse die beiden Teile nicht voneinander abheben und damit das Spiel vergrößern. Allerdings hat der Leiterrahmen eine Nut zur Aufnahme der Dichtmasse, was am Motor der SevenFifty nicht vorhanden ist, weshalb meine erste Wahl an der Stelle nach wie vor Curil T ist. Von elring gibt es beispielsweise auch die Silikondichtmasse 030.790 Dirko, geeignet im Temperaturbereich -50°C bis 180 °C. Diese Dichtmasse verwende ich mitunter zur Abdichtung Ölwanne an Zylinderkurbelgehäuse bei Motoren, bei denen keine Papierdichtung dazwischenkommt und wo keine Lagerspiele zu beachten sind. Dass diese Dichtmasse nicht bei oben beschriebener Nockenwellenlagerung und bei mir auch nicht zur Abdichtung des Kurbelgehäuses der SevenFifty verwendet wird, hat seinen Grund. Letztlich soll es jeder machen, wie er es für richtig hält, denn schließlich ist jeder für die Folgen seiner Arbeit auch selbst verantwortlich und darf eine undichte Suppe dann auch selbst auslöffeln. Käpt‘n Grog hat leider keine gute Erfahrung mit Curil T gemacht, siehe seine Hinweise hier:

viewtopic.php?f=1&t=10382&p=143744&hilit=Curil+T#p143744

Bei mir hat sich Curil T bewährt, bei Käpt’n Grog nicht. Sein Hinweis ist wichtig, muss aber nicht zwangsläufig dazu führen, Curil T an der Stelle nun generell als ungeeignet zu erachten. Im Gegenteil. Vorsichtig wäre ich mit Erfahrungsberichten wie „ich nehme immer Silikondichtmasse, war noch immer dicht“ usw., weil diese Erfahrungsberichte sich auf die Dichtheit beziehen und die mögliche Auswirkung auf das Lagerspiel nicht berücksichtigen. Hier gilt es, Toleranzen im Bereich von 8/1000 mm einzuhalten und nicht alles, was dicht ist und läuft, ist mechanisch einwandfrei. So viel als Denkanstoß – es werde jeder auf seine Weise glücklich.

Wenn du die neue Schaltwalte eingesetzt hast, dann solltest du prüfen, ob sich mit drehen der Schaltwalze alle Gänge schalten lassen. Falls eine Schaltgabel nicht richtig positioniert ist und du baust in dem Zustand alles zusammen, den Motor ein und probierst es erst dann, dann darfst du nochmal von vorne beginnen. Nicht zur Strafe, nur zur Übung :shock:

Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude bei deiner anstehenden Arbeit.

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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon Käpt'n Grog » Mo Okt 30, 2017 19:24

Ich füge nochmal hinzu:
Die Kupplung und die Ölpumpe können beide an ihrem Platz bleiben!
4307

Grüsse!
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon ExUser0001 » Mo Okt 30, 2017 19:35

Danke für die umfangreichen Beiträge!!!!
Das ist wirklich hilfreich und macht sicherer.
Mit der bebilderten Anleitung und Euren Tips sollte ich das schaffen.
Die nötigen Dichtungen bestelle ich bei KFM.
Für die Abdichtung der Motorhälften halte nochmal Rücksprache.
Voraussichtl. übernächstes Wochenende soll es dann losgehen.
Versuche es dann möglichst gut zu dokumentieren.
Da ich den Rahmen auch noch tauschen möchte könnte es sein, dass der
Ausbau des Motors etwas fixer vonstattten geht.
Allerdings halten sich Rahmenangebote bisher sehr in Grenzen.
Eins nach dem anderen.....


Gruß
Norbert
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon Harald2 » Di Okt 31, 2017 10:26

Hallo Norbert,

zumindest die Flachdichtungen ("Papierdichtungen") würde ich nur original HONDA kaufen. Ich hatte eine Flachdichtung für den runden Deckel links aus dem freien Handel, Nachbau. Die Umrisse waren zu groß, so dass diese Dichtung ringsum überstand. Das sah richtig schlecht aus. Original HONDA-Dichtungen passten perfekt.

Was ist mit deinem Rahmen, weshalb soll der ersetzt werden?

Wenn du einen gebrauchten kaufst, solltest du unter anderem darauf achten, dass der Ersatzrahmen eine Zulassungsbescheinigung hat, in der auch deine Leistungsstufe eingetragen ist. Sonst kommen weiterer Aufwand und Kosten für die Abnahme und Umschreibung hinzu. Aber wahrscheinlich hast du das alles bereits gut im Blick.

Ich habe noch eine graumetallicfarbene 92er oder 93er mit erst 19.000 km aus 1. Hand. Die hat aber Standschäden, Tank innen rostig. Dazu ein Sturzschaden. Es fehlen die Instrumente, der Scheinwerfer und das Schutz"blech" vorn. Der Preis steht seitlich auf dem Deckel: SevenFifty EUR. Brief (Zulassungsbescheinigung) ist dabei, die Laufleistung wird garantiert. Zufuhr ist nach Absprache möglich.

Gruß Harald2
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon TEWESHS » Di Okt 31, 2017 11:13

Käpt'n Grog hat geschrieben:Ich füge nochmal hinzu:
Die Kupplung und die Ölpumpe können beide an ihrem Platz bleiben!


Na wenn die Ölpumpe nicht raus muss, macht es das natürlich etwas einfacher. Geht irgendwie aus der Reparaturanleitung nicht hervor. Mit der Unterstützung kann ja dann fast nichts schiefgehen ;-)

Gruss
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon Rüdi_SE » Mi Nov 01, 2017 14:20

Moin,

habe noch einen intakten nackten Rahmen hier liegen.

Gruß
Rüdi
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon ExUser0001 » Mi Nov 01, 2017 16:28

Harald2 hat geschrieben:Hallo Norbert,

zumindest die Flachdichtungen ("Papierdichtungen") würde ich nur original HONDA kaufen. Ich hatte eine Flachdichtung für den runden Deckel links aus dem freien Handel, Nachbau. Die Umrisse waren zu groß, so dass diese Dichtung ringsum überstand. Das sah richtig schlecht aus. Original HONDA-Dichtungen passten perfekt.

Was ist mit deinem Rahmen, weshalb soll der ersetzt werden?

Wenn du einen gebrauchten kaufst, solltest du unter anderem darauf achten, dass der Ersatzrahmen eine Zulassungsbescheinigung hat, in der auch deine Leistungsstufe eingetragen ist. Sonst kommen weiterer Aufwand und Kosten für die Abnahme und Umschreibung hinzu. Aber wahrscheinlich hast du das alles bereits gut im Blick.

Ich habe noch eine graumetallicfarbene 92er oder 93er mit erst 19.000 km aus 1. Hand. Die hat aber Standschäden, Tank innen rostig. Dazu ein Sturzschaden. Es fehlen die Instrumente, der Scheinwerfer und das Schutz"blech" vorn. Der Preis steht seitlich auf dem Deckel: SevenFifty EUR. Brief (Zulassungsbescheinigung) ist dabei, die Laufleistung wird garantiert. Zufuhr ist nach Absprache möglich.

Gruß Harald2



Hallo Harald,

danke für das Angebot, aber das würde zuerst meinen Platzrahmen (die Garage wird im Winter fürs Auto gebraucht und die FJR überwintert beim Freundlichen) sprengen und danach den Finanzrahmen.

Gruß
Norbert
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon ExUser0001 » Sa Jan 06, 2018 15:37

Hallo,

so, dann geht das mal los. Heute habe ich den Motor ausgebaut. Weil der Rahmen ohnehin verzogen ist, habe ich es mir
leicht gemacht und einen Unterzug rausgetrennt.
Zwei Schrauben haben den Dienst verweigert: Die erste war die Fixierschraube von der Ölleitung zum
Ölkühler an der Ölwanne. Ich habe die Leitung dann kurzerhand dran gelassen, sollte kein Problem darstellen.
Die zweite war die vom Auspuffhalter, die sitzt unten am Motor, siehe foto. Den Halter habe ich dann fürs
Weiterkommen abgeflext. Wenn der Motor auf dem Kopf steht bekomme ich die Schraube wohl hoffentlich raus.



Gruß Norbert

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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon TEWESHS » Sa Jan 06, 2018 19:34

Hallo Norbert,

das sieht spannend aus - so ein Kettenzug brauche ich auch noch. Das Bild hätte auch in meiner Garage entstanden sein können :wink:

Poste weiterhin so schöne Bilder - dann wird das mit dem auf den Frühling warten etwas kurzweiliger. Wünsche viel Erfolg bei der OP!

Gruß aus OWL

Thorsten
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon ExUser0001 » Sa Jan 13, 2018 15:55

Heute gings wieder einen Schritt weiter. Die Walze ist getauscht und es kann mit dem Zusammenbau losgehen.
Das Zerlegen machte keine großen Probleme. Ein Schlagschrauber ist eine ganz gute Hilfe. Die Scharuben werden
dann nicht wie mit der Knarre seitlich belastet. Es war keine einzige dabei, die gezickt hat.
Nun stellt sich die Frage nach dem Dichtmittel. Im Rennen:

Curil
Würth Silikon
Drei-Bond

Wie lange hat man bei den einzelnen Zeit, um nach dem Auftragen die Teile zu fixieren?
Wird einseitig oder beidseitig aufgetragen?
Den Thread "Dichtmittel habe ich natürlich im Blick.
Ich würde das wählen, bei dem ich keinen Zeitdruck habe.

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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon NavNie » Sa Jan 13, 2018 16:45

Hallo Hoby,

bei der Kurbelghäusedichtfläche wird einseitig aufgetragen, ich bevorzuge die untere Hälfte, da man nach dem Auftrag gegebenfalls über den Rand gekommene Dichtmasse wegwischen kann.
Wichtig: beide Dichtfläche vorher reinigen und entfetten (nehme hier Aceton) und ablüften lassen.
Falls du eine angebrochene Dichtmasse verwendest: ensorg die erste Menge aus der Tube, sie kann Klümpchen enthalten. Diese Menge kannst Du für die Erprobung: wieviel Zeit hab ich ? gebrauchen. bei nicht Silikonmassen wie zBsp. Hylomar muss man sogar die Hautbildung abwarten !
Ich denke wenn die Oberfläche des Silikon von Glänzend zu Stumpf übergeht wird es Zeit, dann beginnt die Hautbildung, geschätzte max. 30 Minuten.
Die Haftfähigkeit lässt dann nach: Probeauftrag machen, dünn verstreichen und anschliessend alle 10 Minuten mit gereinigten Blechproben probieren ob das Silikon noch klebt, d.h. beim abheben der Probe noch Fäden zieht. Ich bin gespannt zu welchem Ergebnis du kommst.
Alle notwendigen Teile und Werkzeug bereitlegen, die erforderlich sind um alle Schrauben zu plazieren sowie in 2 Zügen auf Soll - Drehmoment zu bringen.
Danach die herausgequollene Dichtmasse auf der Aussenseite abwischen.

Gruß Klaus
da werden Erinnerungen wieder wach: #1 NavNie Youtube #2 Playlist
Wünsche allen stets mindestens eine handbreit griffigen Asphalt unter den Rädern und kommt gesund wieder nach Hause.
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon Harald2 » So Jan 14, 2018 12:19

Hallo Norbert von der Eifel,

dein Vorhaben macht sichtlich Fortschritte, sehr gut.

Wenn ich eine Dichtmasse benötige, dann würde ich mich weder an MacGyver noch an James Bond noch an irgendeinen Gemischtwarenhändler wenden, sondern würde auf ein deutsches Markenprodukt von einem in dieser Branche führenden Unternehmen zurückgreifen, was zwar die Frage nach einer empfehlenswerten Marke, aber noch nicht die nach dem Produkt beantwortet.

In meine engere Wahl kämen:

a) Dirko schwarz

https://www.elring.de/fileadmin/Dateiab ... 2-2016.pdf

Vorteile aus meiner Sicht:

Farbe schwarz
Temperaturbereich -60°C - + 280°C/300°C
Maximaler Dichtspalt: 2,0 mm

Nachteile aus meiner Sicht:

Nicht beständig gegen Kraftstoff (was bei deiner Aufgabenstellung weniger relevant ist)
Für den Einsatz zur Montage von Nockenwellenträgern (hier geht es nicht um den SevenFifty-Motor) nicht vorgesehen

Für den hier vorliegenden Anwendungsfall scheidet Dirko schwarz für mich aus. Andere würden diese Dichtmasse vielleicht verwenden und berichten, dass der Motor dicht sei... - ein jeder ist seines Glückes Schmied und das kann ja auch funktionieren.

b) Curil T

https://www.elring.de/fileadmin/Dateiab ... l_T_01.pdf

Vorteile aus meiner Sicht:

Temperaturbereich -40°C - + 250°C
Kann sehr dünn aufgetragen werden
Beständig auch gegen Kraftstoff
Hat sich an meinem Motor bei genau deinem Anwendungsfall bewährt

Nachteile aus meiner Sicht:

Hat sich an Käpt’n Grogs Motor bei genau deinem Anwendungsfall nicht bewährt
Farbe grün
Härtet nicht aus, bleibt schmierig zäh, klebrig
Maximaler Dichtspalt: 0,1 mm (der Vorteil dünnen Auftrags könnte die Schwachstelle sein, die bei Käpt’n Grogs Motor im weiteren Verlauf zur Undichtheit geführt hat)
Für den Einsatz zur Montage von Nockenwellenträgern nicht vorgesehen

c) AFD 2018 - politisch korrekt und empfehlenswert

https://www.elring.de/fileadmin/Dateiab ... D_2018.pdf

Vorteile aus meiner Sicht

Vorgesehen zur Montage von Nockenwellenträgern (auch hier sind Lagerspiele einzuhalten – dies halte ich für das stärkste Argument für diese Dichtmasse bei deinem Anwendungsfall)
Maximaler Dichtspalt: 0,5 mm (kann also im Vergleich mit Curil T diesem gegenüber einen fünf Mal so großen Dichtspalt abdecken)
Beständig auch gegen Kraftstoff

Nachteile aus meiner Sicht:

Farbe rot
Etwas teurer als manch andere Dichtmasse
Temperaturbereich mit -55°C - + 150°C/180°C kleiner als bei manch anderem Produkt, aber wohl ausreichend

Wenn du nicht zu den Menschen gehörst, die eine Bedienungs- oder Betriebsanleitung erst dann lesen, wenn das neue Produkt nach der Inbetriebnahme abgeraucht ist, dann wirst du den Beipackzettel zur Dichtmasse lesen und eventuell vorgegebene Ablüftzeiten und Verarbeitunsgzeiten beachten. Wenn du vorgehst wie von NavNie empfohlen, nämlich Material, Werkzeug und Anziehdrehmomente bereithälst, dann klappt das auch - die Montage einer Kurbegehäusehälfte ist keine olympische Disziplin.

Bei weiteren, tiefergehenden Fragen, würde ich mich an einen Dichtungshersteller wenden. Und ich wüsste auch an welchen.

Dem Hinweis in der Bucheli-Reparaturanleitung würde ich nicht den Stellenwert beimessen, als wenn dies eine Angabe im HONDA-Werkstatthandbuch wäre. Eine solche scheint es jedoch nicht zu geben. Wenn du den Erfolg einzig daran misst, ob die Trennstelle nachher dicht ist, dann kann ein solcher Hinweis genügen. Mir ist das zu wenig.

Viel Erfolg!

Harald2
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Re: Schaltwalze tauschen

Beitragvon ExUser0001 » Sa Feb 03, 2018 20:05

Es geht weiter, wenn auch langsam...
Als Dichtmittel habe ich AFD 2018 genommen.
Montag wird der Motor fertig und kommt in den "neuen Rahmen".
Dauert doch alles länger, als zuerst gedacht. Beim zweiten mal ginge
es sicher schneller, aber ich hoffe, dass ich das nicht brauche :wink:

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